Nach der mechanischen Säuberung, zu der heute auch ein Vorklärbecken gehört, in dem sich schwere Teile am Boden absetzen, erfolgt die biologische Reinigung. Sie findet im sogenannten Belebungsbecken statt, in dem Bakterien organische Stoffe abbauen. Diese setzen sich dann im Nachklärbecken als Schlamm ab.
Abwasser gilt heute als Ressource
Danach wird das Wasser chemisch gereinigt, beispielsweise mit Eisen- oder Aluminiumsalzen, die Phosphate binden. Um zusätzlich noch vorhandene Krankheitserreger abzutöten, erfolgt abschließend die Desinfektion des Wassers durch UV-Bestrahlung oder die sogenannte Chlorung. Am Ende ist das Abwasser so sauber, dass es ohne Weiteres zurück in den Wasserkreislauf geleitet werden kann.
„Klärwerkstechnik konzentriert sich heute vermehrt auf die im Abwasser enthaltenen Rohstoffe“, sagt Marius Mohr. Der Projektleiter am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) in Stuttgart forscht derzeit daran, wie aus Abwasser Phosphor- und Stickstoffverbindungen für Düngemittel gewonnen werden können. Oft werde auch bereits durch Faulung aus Klärschlamm Biogas erzeugt, so der Wissenschaftler weiter.