Tuttlingen/Nagold. Sie gehören zu den besten Nachwuchsforschern aus Baden-Württemberg: Nathanael Strom, Roland Grimm und Luise Florentine Mast siegten beim Landeswettbewerb Jugend forscht und ziehen jetzt ins Bundesfinale ein. Das findet vom 26. bis 29. Mai in Lübeck statt.
„Zufällig genial?“ lautet das Motto des 57. bundesweiten Wettbewerbs. Gut 8.500 Schülerinnen und Schüler waren zu Jahresbeginn angetreten, davon 471 in Baden-Württemberg. 100 schafften den Sprung von der Regionalrunde in den Ausscheid um den Landessieg, 12 von ihnen dürfen ins Finale.
Biopolymer auf Algenbasis
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, das wollen Nathanael Daniel Strom und Roland Grimm im Fachbereich Chemie. Im Schülerforschungszentrum Tuttlingen stellten die beiden 17-Jährigen einen Kunststoff auf der Basis von Algen her: „In Mexiko tritt in den letzten Jahren eine extreme Algenplage auf“, erklärt Nathanael. „Diese riesige Menge von Biomasse verbinden wir mit dem Kunststoffproblem und machen daraus Biokunststoffe.“ Dazu nutzen sie die Gerüstsubstanz der Braunalgen (Alginsäure) als Ausgangsmaterial für ihren Biokunststoff.
In einem chemischen Prozess entsteht daraus ein Biopolymer mit neuen Eigenschaften: eine bessere Löslichkeit und eine verbesserte thermische Verarbeitung. Juror Jochen Krüger lobt, die Jungforscher seien „deutlich über das Niveau klassischer Schülerversuche hinausgegangen“.
Filter gegen Mikroplastik
Luise Florentine Mast entwickelte einen Filter für Waschmaschinen. Denn ein großer Eintrag an Mikroplastik in Gewässer erfolgt durch synthetische Textilien und das Waschen. Ihr Filter verhindert nun, dass Mikroplastik aus der Kleidung beim Waschen in die Umwelt gelangt. Damit überzeugte sie im Fachbereich Arbeitswelt.
Bei den Tests setzte Luise manchmal das Versuchslabor im Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch in Nagold unter Wasser: „Das lässt sich leider nicht verhindern“, so die 18-Jährige. Juror Christopher Parlitz stolz: „Die Wirksamkeit ihres Filters ist nachgewiesen.“