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Klinische Studien sind ihr Job

YCC: Was ist denn eigentlich eine Datamanagerin?

Bevor ein Produkt von Roche verkauft werden darf, muss es einige Hürden nehmen. Die letzte sind Zulassungen in der ganzen Welt bei Behörden wie zum Beispiel der FDA, der amerikanischen Zulassungsbehörde für Lebens- und Arzneimittel. Als Datamanagerin bin ich daran beteiligt, klinische Studien aufzusetzen, die den Nachweis erbringen sollen, dass die neu entwickelten diagnostischen Tests die Zulassungsanforderungen erfüllen. Ein prominentes Beispiel dafür ist der SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test. Ich setze dazu Datenbanken auf, in denen unsere Kooperationspartner in den weltweiten Studienzentren entsprechend ihre Daten für die jeweiligen Studien erfassen können. Am Ende liegen sie dann gebündelt für statistische Analysen vor. Ein weiterer Aspekt meiner Arbeit ist die Datenverifizierung; das heißt, wir achten darauf, dass die Qualität der Daten stimmt und sauber mit ihnen gearbeitet werden kann. Wichtig ist dabei die Einhaltung von Standards und regulatorischen Anforderungen. Außerdem müssen die sensiblen Daten, die wir von Patienten oder Studienteilnehmern erhalten, natürlich jederzeit geschützt sein und vor unbefugten Zugriff bewahrt werden.

YCC: Wie alt sind Sie, was haben Sie studiert und wo haben Sie studiert?

Ich bin 37 Jahre alt und habe ursprünglich Chemieingenieurwesen an der Fachhochschule in Lübeck studiert, mit dem Schwerpunkt Biotechnologie. Vor ein paar Jahren habe ich dann nebenberuflich noch einen Master per Fernstudium in Clinical Trial Management an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin gemacht.

YCC: Was macht Ihnen an Ihrem Job Spaß und wie gefällt es Ihnen bei Roche?

Für meinen Job ist interdisziplinäres Arbeiten mit unterschiedlichen Teams essentiell. Mir gefällt es besonders gut, dass ich in einem internationalen  Team arbeiten darf. Dadurch kann ich mich persönlich weiterentwickeln, vor allem in der sozialen Kompetenz. Es ist ein tolles Gefühl, mit meiner Arbeit einen Beitrag für die Gesundheit  von Patienten zu leisten. Das ist in hohem Maße sinnstiftend und spricht für Roche als Arbeitgeber. Was mir auch gefällt, ist, dass mein Job abwechslungsreich und vielfältig ist und ich die Möglichkeit habe, Neues zu lernen. 

YCC: Sie arbeiten sehr global, wie kann man sich das vorstellen?

Mein Manager sitzt in den USA, aber ich habe auch direkte Kollegen hier in Penzberg. Wir sind ein gemischtes Team, ein Großteil arbeitet in den USA. Das macht mir Spaß, weil man eine Menge lernt, auch eine andere Kultur und andere Arbeitsweisen. Schon vor Corona war es für uns selbstverständlich, viel über Online-Meetings zu kommunizieren. Das bedeutet auch, dass die Arbeitszeiten etwas anders sind, durch die Zeitverschiebung fällt viel auf den Nachmittag oder Abend.

YCC: Wie sind sie zu ihrem jetzigen Arbeitgeber gekommen?

Durch mein Netzwerk aus ehemaligen Kommilitonen und Kollegen hatte ich bereits eine Verbindung zum Unternehmen und habe viel Positives über Roche gehört. Letztendlich bin ich dann über meine Abschlussarbeit ins Unternehmen gekommen. Verfasst habe ich sie in der Biostatistik-Abteilung , im Bereich klinische Studien für diagnostische Tests. Danach wurde mir der Job im Datenmanagement angeboten.

YCC: Haben Sie sich durch Ihr Studium auf Ihren Job vorbereitet gefühlt?

Ja, tatsächlich schon. Im Studium war das klinische Datenmanagement ein Teilaspekt. Inhalte waren auch weitere Themen, die für das Aufsetzen von klinischen Studien erforderlich sind. Das hat die Anforderungen in meiner jetzigen Stelle abgedeckt und mich gut darauf vorbereitet. Vor allem das Schreiben der Abschlussarbeit im Unternehmen hat mir einen Einblick verschafft. 

YCC: Wie lief der Übergang vom Studium zum Beruf?

Ich war generell zufrieden. In meinem ersten Studium habe ich an einer Fachhochschule studiert, was einen hohen Praxisanteil bedeutet. Da konnte ich Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen sammeln und eine Vorstellung entwickeln, wie mein Job mal aussehen sollte. Wünschenswert wäre gewesen, mehr Einblicke von Young Professionals zu bekommen. Vielleicht wären mehr Infoveranstaltungen  hilfreich gewesen,  um Kontakte zu knüpfen oder mehr über die Bandbreite der beruflichen Optionen zu erfahren. 

YCC: Wie kam es dazu, dass Sie zwei Studiengänge absolviert haben?

Ich war sowohl mit meinem ersten Studium zufrieden als auch mit dem Job, den ich gemacht habe. Ich habe nach ein paar Jahren jedoch festgestellt, dass ich etwas dazu lernen möchte. Ich bin generell ein wissbegieriger Mensch und habe ich dann nach Optionen geschaut, wie ich das nebenberuflich leisten kann. Durch meinen damaligen Job hatte ich schon Berührungspunkte zu klinischen Studien und diagnostischen Tests. Das hat mich sehr interessiert und ich wollte tiefer in den Bereich einsteigen. Deshalb habe ich nicht einfach nur den Job gewechselt, sondern das Fernstudium im Bereich Clinical Trial Management begonnen.

YCC: Haben sie spezielle Tipps für Jugendliche zur Berufsfindung?

Ich würde auf jeden Fall empfehlen Praktika während des Studiums zu machen oder einer Werkstudententätigkeit nachzugehen. Das hat mir sehr bei der Entscheidung geholfen, in welchem Bereich oder welcher Branche ich arbeiten  möchte. Zudem ist der erste Job keine Entscheidung fürs Leben, wie meine Vita auch zeigt. Es gibt so viele Chancen sich weiterzuentwickeln oder neu zu orientieren. Gerade große Unternehmen wie Roche bieten dazu auch intern jede Menge Möglichkeiten.