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Selbstorganisation ist das A und O in seinem Job

YCC: Was gefällt ihnen an ihrer Arbeit?

Ich bin mit wenigen Schritten direkt im Produktionsbetrieb und kann vor Ort sehen, was produziert wird und für was ich zuständig bin. Genau so wollte ich schon immer arbeiten. Ich kann mit den Leuten sprechen, die täglich mit der Produktion zu tun haben. Das ist ein guter Ausgleich zur Arbeit am PC. Durch die Mitarbeit in Projekten ist die Tätigkeit aber auch sehr abwechslungsreich. Das Lösen von Problemstellungen erfordert dabei nicht nur fundierte Fachkenntnisse, sondern auch ein gehöriges Maß an Kreativität. Für mich ist die Tätigkeit sehr vielseitig und wird nie langweilig.

YCC: Wo und was haben sie studiert?

Ich habe an der Universität Stuttgart Verfahrenstechnik studiert und dort einen Master Abschluss gemacht.

YCC: Und was macht ein Maintenance Engineer bei der BASF genau?

Das ist ein sehr komplexer Berufszweig in der Chemieindustrie. Meine Hauptaufgaben sind, Instandhaltungsmaßnahmen zu planen, vorzugsweise für die Revisionen im BASF-Werk in Grenzach, die in der Regel einmal im Jahr stattfinden. Dazu gehören die Durchführung von Kleinanlagenänderungen, Optimierungsänderungen oder das Planen der Inspektionen an verschiedenen Anlagen. Grob gesagt, alle Instandhaltungsmaßnahmen, die planbar sind und kein großes Projektbudget beinhalten, landen bei einem Maintenance Engineer auf dem Tisch.

YCC: Was zum Beispiel?

Wir produzieren hier im Werk UV-Filter für Sonnenschutzprodukte und Kosmetika. Eine meiner ersten Aufgaben war, einen neuen Eintragsprozess von einem Rohstoff in einen Reaktor zu realisieren. Das geht los mit der Absprache innerhalb des Betriebs, was ist gewünscht, was soll geändert oder verbessert werden und wie lange darf das dauern. Danach prüfe ich, welche technische Lösungen gibt es auf dem Markt und können die Anforderungen überhaupt realisiert werden. Sobald man sich für eine Verfahrenstechnik entschieden hat, die allen Ansprüchen gerecht wird, geht es daran, Angebote einzuholen und die Ausschreibungen für die Installation zu erstellen. Das kann je nach Projektumfang sehr komplex sein. Wenn dann alles erledigt ist, geht es um die zeitliche Planung des Einbaus und der Inbetriebnahme. Zu meinem Job gehört auch die Einsatzplanung der erforderlichen Dienstleister und die Koordination der Materiallieferungen.

YCC: Welche special skills sollte man in ihrer Position haben?

Man sollte organisatorisch veranlagt sein und den Überblick behalten können. Das ist wesentlich. Ohne eine gute Organisation kann man solche Projekte nicht durchführen. Ich habe mit so vielen Menschen zu tun, angefangen vom Betriebsmitarbeiter bis zum Produktionsleiter, den ganzen Fachschaften und Kontraktoren. Man muss sich mit allen Kollegen abstimmen. Auch ein Gefühl für das Zwischenmenschliche ist sehr wichtig, dass man mit den Leuten reden kann und dass man proaktiv auf die Leute zugeht.

YCC: Hat ihr Studium sie darauf ausreichend vorbereitet?

Da muss ich sagen, nicht wirklich. Während des Studiums lag der Fokus sehr stark auf den verschiedenen Forschungsaktivitäten. Die „andere Seite“, wie beispielsweise die technische Umsetzung in der Praxis, kam dabei etwas zu kurz. Es gab sicherlich Infoangebote an der Universität, aber das Studium der Verfahrenstechnik vermittelt nicht wirklich Kenntnisse, wie man Projekte in der Praxis umsetzt.

YCC: Wie gut hat bei ihnen der Übergang vom Studium in den Beruf funktioniert?

Die Universität hat nicht wirklich gesagt, so läuft es, wenn ihr euren Abschluss habt. Man muss sich beim ersten Job schon selbst ins Berufsleben einfinden. Aber bei BASF wurde mir die Zeit gegeben und ich wurde sehr gut herangeführt. Im Studium hätte ich mir mehr Informationen darüber gewünscht, was man auf dem Arbeitsmarkt wert ist, wenn man nach dem Studium ins Berufsleben startet. Gerade die Verfahrenstechnik ist ein Studienzweig, der so vielfältig ist und in unterschiedlichen Branchen und Funktionen zum Einsatz kommt. Da gibt es keinen typischen Standardjob.

YCC: Wie sind sie zu ihrem Job bei der BASF gekommen?

Zum Ende meines Studiums habe ich mich auf den üblichen Jobportalen umgesehen. Ich komme aus der Gegend von Lörrach in Südbaden, deswegen habe ich dort in der Umgebung gezielt gesucht. So bin ich auf die BASF gestoßen. Diese war mir durch die enge Beziehung und Kooperation mit der Uni Stuttgart bereits bekannt. Wir hatten Gastdozenten von der BASF und so hatte ich bereits eine Vorstellung, wie hier gearbeitet wird und dass die BASF kein schlechter Arbeitgeber ist. Als ich dann die Stellenausschreibung gesehen habe, habe ich mich direkt darauf beworben. Das war ein ganz klassischer Bewerbungsvorgang, mit Vorstellungsgespräch.

Kasten: Die BASF in Grenzach: Hier werden UV-Filter hergestellt

Am Standort Grenzach entwickelt und produziert die BASF Inhaltsstoffe für die Kosmetik- und Körperpflegeindustrie. Hier befindet sich das BASF-Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Produktion von innovativen UV-Filtern für Sonnenschutzprodukte und Kosmetika. Diese neuartigen UV-Filter werden in Grenzach höchsten Qualitätsstandards für den Weltmarkt produziert. Neben den UV-Filtern werden am Grenzacher BASF-Standort antimikrobielle Wirkstoffe für unterschiedlichste Anwendungen – von der Körperpflege und Hygiene bis hin zum industriellen Einsatz – entwickelt.