Es soll authentisch sein – und gut aussehen
Zu ihrem Influencer-Job kam sie eher durch Zufall. „Unser Azubi-Jahrgang wurde gefragt, ob jemand seine Ausbildung vorstellen möchte. Ich habe sofort zugesagt. Instagram nutze ich ja selbst und mag es, andere über diesen Kanal auf dem Laufenden zu halten.“
Cathrin Bierhalter, die das Digitalmarketing-Team des Unternehmens leitet, freut das sehr. „Mona macht das großartig, und sie ist eine tolle Repräsentantin für unser Unternehmen und für den Beruf der Chemielaborantin.“
Die Kommunikation auf Instagram ist einfacher, schneller und lockerer
Mona Schiller, Ausbildungsbotschafterin
Was auf Instagram so lässig aussieht, erfordert freilich Disziplin und Einsatz – mindestens ein bis zwei Stunden Arbeit stecken in jedem Post. Die Texte schreibt Schiller selbst. „Die Fotos macht eine Kollegin“, erklärt sie, „wir müssen alles vorbereiten, den Arbeitsplatz sorgfältig präparieren. Es soll authentisch sein und gut aussehen – aber man darf keine Betriebsgeheimnisse verraten.“
Unter dem Hashtag #meinetools erklärt sie zum Beispiel, was eine Vollpipette ist: „Damit stelle ich sicher, dass ich ein exaktes Volumen der Probelösung habe.“ Oder ein Karl-Fischer-Titrino: „Die Probe wird gewogen, mit einer Spritze aufgezogen und ins Messgerät, den Titrino, injiziert. Dieses Gerät bestimmt den Wassergehalt der Probe.“ Zu ihren Arbeitsgeräten gehört auch ein Exsikkator – in diesem Spezialgefäß werden Tiegel und Bechergläser trocken gehalten und nehmen keine Luftfeuchtigkeit auf. „Denn das würde die Ergebnisse verfälschen“, erläutert Schiller.
Zentrale Message an die Follower: Chemie ist aufregend!
Ihr Arbeitstag beginnt um 6.45 Uhr. „Dafür habe ich schon um 15.30 Uhr Feierabend“, sagt die Auszubildende. Sie liebt ihre Arbeit: „Schon in der Schule habe ich mich immer auf die Chemiestunden im Labor gefreut“, erzählt sie. Auch privat experimentiert sie mit Koch- und Backrezepten. An ihrem Job schätzt sie besonders die Vielseitigkeit: „Ich arbeite mit unterschiedlichen Analyseverfahren, das wird nicht langweilig.“ Drei verschiedene Labore gibt es in dem Familienunternehmen, jeweils auf einen der Geschäftsbereiche spezialisiert – Industriechemikalien, Alkohole, Kunststoffadditive.
Schiller besucht zudem den Berufsschul-Blockunterricht an der Kerschensteinerschule in Stuttgart. Von dort will sie ebenfalls bei Instagram berichten. An der zentralen Message an ihre Follower wird sich nichts ändern: „Chemie ist wahnsinnig aufregend und kann dir die Welt erklären!“